Ortsgemeinde Caan

Unser Ort

Der Ortsname Caan deutet auf eine alte Siedlung hin. Von einem Hof in Caan führte ein Adelsgeschlecht „von Kane“ das sich später „Reuber von Caan“ nennt, seit 1250 seinen Namen. 1310 schenkte Salentin v. Isenburg der Kirche zu Isenburg Gefälle zu Caan. 1352 erwarb das Stift Dietkirchen einen Anteil vom Zehnten zu Caan. 1723 werden 3 Kannenbäcker in Caan erwähnt, die Ton verarbeiteten. 1756/57 war dort ein Steinbruch in Betrieb.

Landschaftlich schön am Fuße des Pfahlberges (346 m) gelegene Gemeinde. Durch eine blaue Wellenleiste geteilt, oben in Gold drei rote Adler, unten in Silber eine rote Kanne flankiert von zwei roten Eicheln.

Begründung

Die drei roten Adler im oberen Teil des Schildes sind dem Wappen derer von Caan entnommen und verweisen auf die Ursprünge des Dorfes. Erstmals erwähnt wird Caan in einer Urkunde des Edelherrn Dietrich von Isenburg vom 25. November des Jahres 1250, in der ein gewisser Gerard von Caan (Gerardus de Kane) unter den Zeugen genannt ist.

Caan gehörte zu der Herrschaft der von Heinrich von Isenburg (1181 – 1222) begründeten Seitenlinie Isenburg-Grenzau. Nach deren Aussterben fiel Caan bei der sogenannten Grenzauser Erbteilung von 1304/10 an die von Isenburg/Büdingen. Luther von Isenburg/Büdingen trug 1329 die Burg Grenzau mit samt den Dörfern Nauort und Caan dem Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg zu Lehen auf.

Seit der Ersterwähnung des Dorfes liegen zahlreiche Hinweise auf Angehörige derer von Caan vor, die häufig als Zeugen in Urkunden der Isenburger auftraten. Der Beinamen „Reuber“ist seit 1387 belegt, als Siegfried von Caan sich erstmals als Reuffer bezeichnete.

Die blaue Wellenleiste symbolisiert den einzigen Bach des Ortes, den Rucksbach, und verweist darüber hinaus auf die Nähe zum Saynbach, der von Caan aus rasch zu erreichen ist.

Die rote Kanne im unteren Feld des Schildes hat eine zweifache Bedeutung. Als „redendes Wappen“, die beliebstete Form der modernen Heraldik, stellt sie den Bezug zu dem Ortsnamen Caan her, das heißt der Ortsname wird bildlich stilisiert dargestellt (Kanne = Caan).

Darüber hinaus deutet sie auf die Zugehörigkeit des Dorfes zum Kannenbäckerland, dessen Kernraum sich von Bendorf über Höhr, Gerzhausen und Grenzau bis nach Baumbach erstreckte. Hier wurde erstmals 1643 eine Kannenbäckerzunft erwähnt, in die nur Handwerker aus einem Unkreis von 5 Meilen (= 38,5 km) um Grenzhausen aufgenommen wurden. Seit 1717 führt die Zunft ein eigenes Wappen mit dem Symbol ihres Gewerbes, der Kanne. Sechs Jahre später, 1723, sind in Caan erstmals Kannenbäcker genannt. Bereits in der zweiten Hälfte des 18, Jahrhunderts stammen von den insgesamt 591 Mitgliedern der Zunft 43 aus Nauort/Caan. Der Tonabbau wurde auch im folgenden Jahrhundert fortgesetzt; die Caaner Tongrube in der Gemarkung „Rainstück“ war im Jahre 1867 eine der 72 Tongruben im nassauischen Bergamtsbezirk Dillenburg. Sie war bis nach dem zweiten Weltkrieg in Betrieb.

Die roten Eicheln rechts und links der Kannen verweisen auf die im Dialekt als „Degg Äsch“ bezeichnete Eiche, die sich unweit der ehemaligen Tongrube im „Rainstück“ (Flur 12, Flurnummer 345) befindet und als ein Wahrzeichen des Dorfes gilt. Gleichzeitig deuten die beiden Symbole auf den hohen Waldbestand um Caan. Die Ortsgemeinde selbst besitzt 212,46 ha Wald.

Das Wappen